Der Start in die Selbstständigkeit ist ganz schön aufregend und bringt viele Fragen mit sich. Da du im mindCAMP Blog gelandet bist, gehe ich davon aus, dass du dich gerade auf den Weg in die Selbstständigkeit machst. Solltest du derzeit noch festangestellt sein, wandern dir bestimmt einige Gedanken, Zweifel und Sorgen durch den Kopf. Welche Fragen du dir zu Beginn deiner Selbstständigkeit unbedingt stellen solltest und wie du nicht nur einen guten Start hinlegst, sondern auch langfristig erfolgreich bleibst, erfährst du in unserem heutigen Blogartikel.

10 Fragen, die du dir zu Beginn deiner Selbstständigkeit stellen solltest

  1. Welche Chancen und Risiken bringen die Selbstständigkeit mit sich?
  2. Glaube ich an mich und meine Fähigkeiten?
  3. Bin ich ein Mensch, der gut und gern selbst entscheidet?
  4. Ziehe ich Dinge durch, wenn ich sie mir fest vorgenommen habe?
  5. Bin ich bereit, Verantwortung zu tragen?
  6. Kann ich mit Enttäuschungen und Rückschlägen umgehen?
  7. Kann ich mit einem unregelmäßigen Einkommen leben?
  8. Welche Expertise habe ich nicht, wo brauche ich externe Unterstützung?
  9. Habe ich genug Startkapital, um mein Business ins Rollen zu bringen?
  10. Bin ich bereit dazu, für meine Selbstständigkeit All-in zu gehen?

Erfolg kommt nicht über Nacht

So schön es auch wäre … aber die Wahrheit ist: Du wirst nicht eines morgens aufwachen und super erfolgreich sein, nur weil du davon geträumt hast. Erfolg ist das Ergebnis harter Arbeit. Kontinuität und Durchhaltevermögen sind gefragt. Ich erinnere mich noch genau daran, wie es bei mir mit meiner Selbstständigkeit anfing. Meinen gut bezahlten Agenturjob zu kündigen und in ein total ungewisses Jahr Auszeit nach Australien zu fliegen, fühlte sich an, als würde ich mir selbst den Boden unter den Füßen wegziehen. Meine Chefin riet mir damals zur Kündigung und einem ganzen Jahr Ausland – und nicht dazu, meinen Vertrag stillzulegen und nur für 6 Monate wegzugehen. Sie behielt recht. Hätte ich mir nur 6 Monate Auszeit genommen und mir meinen Job noch „warmgehalten“, aus Angst vor der Zukunft, wäre ich sicher nicht in die Selbstständigkeit gegangen und heute nicht da, wo ich bin. Der Spruch: „Man muss erst „Altes“ loslassen, um „Neues“ vollständig einladen zu können“ ist wahr.  Auch wenn sich das Ungewisse im ersten Moment leicht wahnsinnig anfühlt. Die Bude wurde mir allerdings auch nicht sofort eingerannt, nachdem ich mich selbstständig machte. Das anonyme Homeoffice und die Tatsache, dass ich keine dieser Vertriebssäue war, die sofort den Telefonhörer in die Hand nahmen, um Gott und der Welt ihr Angebot um den Hals zu hängen. Ich hatte das Glück, dass einige Ex-Kollegen davon hörten, dass ich nun als Freelancer unterwegs war und so die ersten Anfragen bei mir reinkamen. Von „Glück“ kann allerdings auch hier nicht die Rede sein. Denn hätte ich mir in der Vergangenheit nicht immer den Arsch aufgerissen für jede Agentur, für die ich gearbeitet habe, wäre ich sicher nicht an diese Aufträge gekommen, sondern man hätte mir höchstens „viel Glück“ auf dem Weg in die Selbstständigkeit gewünscht. Wenn man mich heute fragt, wie ich die vielen Kunden gewonnen habe, kann ich nur antworten, dass ich all die Jahre nie akquiriert habe, sondern es das Resultat vieler Jahre Arbeit, Herzblut und von Weiterempfehlungen ist. Aber noch einmal zurück zum Start in die Selbstständigkeit …

Klammern an das vermeintliche Gefühl der Sicherheit

Es ist vollkommen natürlich, dass wir uns nach langer Zeit in der Festanstellung zunächst noch an die (vermeintliche) Sicherheit klammern wollen, ehe wir den Sprung in die Selbstständigkeit machen. Schließlich sind wir ja schlau und ahnen bereits, was auf uns zukommen wird: die ersten ungewissen Monate. Fehler, die wir machen werden und die einzig und allein auf uns zurückzuführen sind. Verantwortung, die wir nicht mehr zum Teil, sondern nun ganz tragen. Neukunden, die wir von nun an selbst gewinnen müssen. Motivation, Fokus und gute Laune, die jeden Morgen von uns selbst kommen muss. Ach ja, und das feste Gehalt am Ende eines jeden Monats, das nun nicht mehr automatisch auf unserem Bankkonto landen wird.

Was tun wir also? Wir suchen zunächst nach Ausreden, warum der Zeitpunkt für den Start in die Selbstständigkeit noch nicht richtig ist. Wir reden uns den Job, der uns schon lange keinen Spaß mehr, sondern nur noch Rücken- oder Kopfschmerzen bringt, wieder schön. Getreu dem Motto: Hier ist zwar alles Scheiße, aber dann weiß ich wenigstens, was ich habe. Oder: Wir überlegen uns Modelle, die uns den Aufenthalt in unserer Komfortzone weiterhin erlauben und dank derer wir nur ein bisschen mutig sein müssen. Die sogenannten Teilzeitmodelle. Übrigens, Tipps wie du ganz einfach deine Komfortzone verlässt, findest du in diesem Blogartikel.

Sicher ist eine Festanstellung auch nicht

Seien wir doch mal ehrlich: sicher ist eine Festanstellung auch nicht. Du weißt nie, wie es um die tatsächlichen Zahlen deines Betriebes steht, was du dir als nächstes von euren Kunden gefallen lassen musst, wann eine Kündigungswelle droht, wann dich dein Kollege wieder im Stich lässt, weil seine neue Waschmaschine zwischen 08:00-18:00 angeliefert wird, oder welcher eskalierende Chef seine Unausgeglichenheit morgen wieder mit schlechter Laune an dir auslässt.

 

Nichts Halbes und lieber auch nichts Ganzes?

Verstehe mich nicht falsch: Ich respektiere den Wunsch nach Sicherheit und weiß, wie groß sich der Sprung in die Selbstständigkeit zum Start anfühlt. Wenn ich mit unseren Teilnehmern darüber spreche, was sie noch davon abhält, in die Selbstständigkeit zu starten, sind es immer wieder dieselben Antworten: Zu große Angst vor dem Ungewissen, keine Zeit, um die Selbstständigkeit vorzubereiten, noch nicht alle Skills, um erfolgreich zu sein (oftmals ein weiterer Trugschluss), nicht genug finanzielle Rücklagen, um sich auf das Wagnis Selbstständigkeit einzulassen. Wenn ich eine dieser Antworten erhalte, habe ich meinen Teilnehmern auch schon oft dazu geraten, über eine Übergangslösung nachzudenken, die zum Beispiel reduzierte Wochenstunden oder eine Teilzeitstelle bieten.

Pro und Contra Teilzeitstelle

Teilzeit-Stellen werden immer beliebter. Insbesondere bei Menschen, die ihre Festanstellung Leid sind und sich selbstständig machen wollen. Folgender Gedanke ist nachvollziehbar: Wenn ich nur noch 3 Tage meinen nervigen Job weitermache, habe ich noch immer ein fixes Einkommen, mit dem ich meine Kosten decken kann und 2 Tage in der Woche Zeit, um mir meine Selbstständigkeit parallel aufzubauen. Bei manchen haut dieses Modell hin. Bei anderen nicht. Denn wenn der Job schon so doll nervt, dass Motivation und Gesundheit darunter leiden, fehlt es oft an Energie, um sich für den Start in die Selbstständigkeit richtig ins Zeug zu legen. Solltest du dir über genau diese Variante Gedanken machen, wäge vorher genau die Vor- und Nachteile ab und schätze für dich realistisch ein, wie du die zwei dazu gewonnenen Tage für den Aufbau deiner Selbstständigkeit sinnvoll nutzt.

Aller Anfang ist schwer

Gerade am Anfang der Selbstständigkeit ist es vollkommen normal, hier und da Fehler zu machen. All das sind Erfahrungen, aus denen du lernen wirst. Einige Fehler sind jedoch ärgerlich und vermeidbar. Im schlimmsten Fall können Sie dich sogar deine Existenz kosten. Wir haben uns für dich umgehört und die größten Fehler, die du zu deinem Start in die Selbstständigkeit machen kannst, für dich zusammengetragen, damit du nicht Gefahr läufst, diese Anfängerfehler selbst zu machen.

Die größten Fehler, die du in deiner Selbstständigkeit machen kannst

  1. Einfach blind drauf loslegen
  2. Alles selbst machen wollen
  3. Sich keine Gedanken über seine Zielgruppe machen
  4. Nur auf einen Kunden fokussieren
  5. Zu schnell ein teures Büro oder Firmenauto anschaffen oder auch Mitarbeiter einstellen
  6. Geld für Werbung rausschleudern, die nicht zielgerichtet ist
  7. Ohne Buchhaltungsprogramm arbeiten
  8. Keine Rücklagen für schlechte Zeiten bilden
  9. Auf eine professionelle Steuerberatung verzichten, um Geld zu sparen
  10. Nicht regelmäßig Geld für Steuerzahlungen zurücklegen

„Die Selbstständigkeit ist kein Sprint, sondern ein Marathon.“

 

Damit du auch in 5 bzw. 10 Jahren noch erfolgreich, gesund und zufrieden mit deiner Selbstständigkeit bist, kommen hier unsere 5 wichtigsten Tipps aus dem mindCAMP Team, die wir dir gern mit auf den Weg geben möchten.

Die 5 wichtigsten Tipps, damit du langfristig erfolgreich selbstständig bleibst

  1. Mache dich nur mit einer Idee selbstständig, mit der du dich 100%ig identifizierst
  2. Achte darauf, dass deine Unternehmenswerte mit deinen persönlichen Werten übereinstimmen
  3. Gehe achtsam mit deinen Ressourcen um
  4. Lerne Aufgaben zu delegieren, die andere schneller und mit mehr Hingabe tun, als du selbst
  5. Wähle deine Kunden, Geschäftspartner und Mitarbeiter weise

Du drehst dich mit einigen Gedanken rund um deine Selbstständigkeit immer noch im Kreis und wünschst dir einen Sparringspartner, der mit dir objektiv alle Chancen und Risiken abwägt? Dann buche dir jetzt eine mindSession mit einem unserer Business Coaches. Oder komm direkt mit uns ins nächste mindCAMP.

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